Billerbeck startet mit der kommunalen Wärmeplanung

Veröffentlicht am: 24.06.2025
Wärmeplanung_Billerbeck_(c)Julia_Neumann© Julia Neumann
Mit einem ersten Treffen am 16. Juni 2025 hat die Stadt Billerbeck den Startschuss für die gesetzlich vorgeschriebene kommunale Wärmeplanung gegeben. An dem Termin nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung, der Ratsfraktionen sowie die beauftragten Planungsbüro Hansa Luftbild aus Münster und EWR Climate Connection aus Worms teil. Ziel ist die Entwicklung eines zukunftsfähigen Plans zur Wärmeversorgung in Billerbeck – sachlich, datenbasiert und mit Blick auf die kommenden Jahrzehnte.

Bis spätestens 30. Juni 2028 müssen alle Städte und Gemeinden unter 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern einen solchen Wärmeplan vorlegen. Er soll aufzeigen, wie die Wärmeversorgung langfristig sicher, effizient und klimafreundlich gestaltet werden kann. Dabei geht es zunächst ausschließlich um die Kommune – nicht um Pflichten für private Haushalte.

Was ist die kommunale Wärmeplanung?
Die Wärmeplanung analysiert den Ist-Zustand der Wärmeversorgung. Dazu gehört u. a. die Verteilung von Wärmebedarfen, eingesetzten Energieträgern, Heizsystemen sowie die Identifikation möglicher Wärmequellen vor Ort – z. B. Abwärme, Solarthermie, Geothermie oder Biomasse. Ergänzend wird untersucht, wo durch energetische Sanierungen Einsparpotenziale bestehen. Alle Daten werden aus Datenschutzgründen ausschließlich auf Baublock- oder Gebietsebene dargestellt.

Am Ende des Prozesses stehen sogenannte Eignungsgebiete für unterschiedliche Arten der Wärmeversorgung, ein Maßnahmenkatalog sowie ein Abschlussbericht. Der Stadtrat muss den Wärmeplan beschließen – erst dann können daraus konkrete Entscheidungen abgeleitet werden.

Julia Neumann, Klimaschutzmanagerin der Stadt Billerbeck, betont:
„Die Wärmeplanung ist keine Aufforderung zum Heizungswechsel – sie ist ein Planungsinstrument. Es geht darum, die Grundlagen zu schaffen, damit wir als Stadt künftig gute, realistische Entscheidungen zur Wärmeversorgung treffen können.“

Der gesamte Prozess ist langfristig angelegt. Im Herbst 2025 wird es eine öffentliche Informationsveranstaltung geben, bei der die bisherigen Erkenntnisse vorgestellt werden. Eine gezielte Beteiligung der Öffentlichkeit ist ebenfalls vorgesehen. Bis Frühjahr 2026 soll die Wärmeplanung abgeschlossen sein.

Was bedeutet das für Bürgerinnen und Bürger?
Zunächst nichts Konkretes. Die Wärmeplanung ist ein strategisches Verfahren, kein Umsetzungsplan. Niemand muss seine Heizung tauschen. Aber: Die Ergebnisse können mittelfristig Einfluss auf individuelle Entscheidungen nehmen – z. B. bei Sanierung, Modernisierung oder einem geplanten Heizungstausch.

Bild: © Julia Neumann / Stadt Billerbeck
Bildunterschrift: Vertreterinnen und Vertreter von Verwaltung, Politik und Planung diskutieren beim Auftaktworkshop zur kommunalen Wärmeplanung mögliche Energiequellen und -bedarfe für Billerbeck. Die gesammelten Informationen fließen in die Analyse des Fachbüros Hansa Luftbild ein.