Weihnachtsgeschichte
Diese Weihnachtsgeschichte ist in Leichter Sprache geschrieben.
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Die Suche nach dem Jesuskind
Es war ein kalter Dezemberabend in Billerbeck. Die Lichter in den Fenstern funkelten, als wollten sie mit den Sternen am Himmel wetteifern. Auf dem Marktplatz duftete es nach gebrannten Mandeln und Tannenzweigen. Zwischen dem imposanten Dom und der Johanniskirche standen drei Kinder dicht beieinander – warm eingepackt, die Nasen rot vor Kälte.
Da war Lina, die nicht sehen konnte, aber die Welt mit ihren Händen und Ohren entdeckte. Neben ihr stand Jonas, der nur wenig hören konnte, aber die Dinge mit seinem Herzen verstand. Und Mira, die oft etwas länger brauchte, um Neues zu begreifen, aber ein Lächeln hatte, das heller leuchtete als jeder Weihnachtsstern.
Die drei waren Freunde. Schon seit Wochen sprachen sie in der Schule über Weihnachten – über das Jesuskind, das Frieden und Liebe bringen sollte. An diesem Abend hatten sie einen Entschluss gefasst: Sie wollten das Jesuskind suchen.
„Ich glaube, es ist irgendwo hier in Billerbeck“, sagte Mira ernst. „Vielleicht im Dom“, schlug Jonas vor, seine Hände in die Taschen geschoben. „Oder auf der Langen Straße“, meinte Lina leise. „Da klingt es nach Leben – nach Menschen.“
Und so machten sie sich auf den Weg.
Ihr Weg führte sie zuerst zum großen Platz vor dem Dom. Dort stand ein Mann mit glänzenden Schuhen und einem schwarzen Mantel. Er sprach laut in sein Handy, gestikulierte und eilte von Geschäft zu Geschäft.
„Entschuldigung“, fragte Mira schüchtern, „haben Sie das Jesuskind gesehen?“
Der Mann hielt kurz inne und sah sie erstaunt an. „Das Jesuskind? Nein, Kinder, ich habe Wichtigeres zu tun! Weihnachten ist für mich Arbeit, Arbeit, Arbeit!“ Und schon war er verschwunden.
Lina lauschte den Schritten, bis sie verklangen. „Er klang ganz schön gestresst“, sagte sie leise. „Vielleicht hat er das Jesuskind einfach überhört“, meinte Jonas. Mira nickte traurig. „Dann suchen wir weiter.“
Weiter unten in der Straße leuchteten die Schaufenster hell. Eine Frau mit einem glitzernden Schal und vielen Einkaufstüten blieb stehen, als sie die Kinder sah.
„Frohe Weihnachten!“, rief sie freundlich. „Na, seid ihr auch noch unterwegs?“ „Wir suchen das Jesuskind“, sagte Lina.
Die Frau lächelte. „Ach, das findet ihr in der Krippe – da hinten im Laden, da gibt’s ganz viele. Aus Holz, aus Porzellan, mit Musik sogar!“
Jonas verstand nur Bruchstücke. Mira deutete ihm mit den Händen: Nicht das echte!
„Wir suchen das richtige Jesuskind“, erklärte Lina ruhig.
Die Frau lächelte noch einmal, etwas verlegen, und ging dann hastig weiter. Ihre Absätze klackerten auf der Straße.
„Ich glaube, sie hat gemeint, man kann das Jesuskind kaufen“, sagte Mira nachdenklich.
„Aber Liebe kann man nicht kaufen“, antwortete Lina. Jonas nickte zustimmend.
Die Kinder kamen zur Johanniskirche. Dort stand ein alter Mann mit grauem Bart. Er spielte auf einer Geige, und die Musik klang warm und traurig zugleich. Die Menschen warfen Münzen in seinen Hut.
Lina blieb stehen. „Das klingt wunderschön“, flüsterte sie. Als das Lied zu Ende war, fragte Jonas vorsichtig: „Sind Sie das Jesuskind?“
Der Mann lachte sanft. „Ich? Nein, ich bin nur ein Musikant. Aber vielleicht hilft meine Musik den Menschen, das Jesuskind in ihrem Herzen zu finden.“
Die Kinder bedankten sich. Und wieder gingen sie weiter – über die leere Straße, in der die Schneeflocken tanzten. Zurück zum Dom.
Am Ende der Langen Straße, in einem kleinen Türeingang, sah Mira ein schwaches Licht. Sie zog Jonas und Lina an der Hand dorthin. Dort saß eine Frau auf einer Decke, dicht an ihre beiden Kinder gedrückt. Ein kleiner Junge schlief in ihrem Arm. Neben ihnen stand ein Pappbecher mit ein paar Münzen.
„Wir haben kein Zuhause“, sagte die Frau leise, als sie die Kinder bemerkte. „Aber hier ist es wenigstens trocken.“
Lina ging ein paar Schritte näher. Sie hörte den Atem des kleinen Jungen – ruhig, friedlich.
„Er schläft wie ein Engel“, flüsterte sie. Jonas kniete sich hin und nahm vorsichtig die Hand des Jungen. Sie war kalt, aber warm zugleich – so wie das Gefühl, das man bekommt, wenn man etwas Gutes tut. Mira lächelte. „Das ist das Jesuskind“, sagte sie überzeugt.
Die Frau sah sie überrascht an, doch in ihren Augen glitzerte eine Träne. „Ihr seid liebe Kinder“, sagte sie leise. „Vielleicht seid ihr meine Weihnachtsengel.“
Die drei Freunde setzten sich dazu. Sie teilten ihre Kekse, die sie in der Schule gebacken hatten, und sangen ein leises Lied. Der Schnee fiel sanft, und das Licht der Straßenlaterne legte sich wie ein goldener Schimmer über sie.
Lina sagte: „Jetzt weiß ich, wo das Jesuskind ist. Es ist überall, wo Menschen sich lieben.“ Jonas nickte und formte mit den Händen: In jedem Herzen. Und Mira flüsterte: „Auch hier – mitten in Billerbeck.“
Und so blieb es in jener Nacht ganz still – eine Stille, die nicht leer war, sondern voller Wärme.
Autor: anonym
🕯️ Die Suche nach dem Jesuskind
Eine Weihnachtsgeschichte in Einfacher Sprache
🎄 Es ist Winter in Billerbeck
Es ist kalt in Billerbeck.
In den Fenstern leuchten viele Lichter.
Es riecht gut nach gebrannten Mandeln und nach Tannen.
Vor dem großen Dom stehen drei Kinder.
(Der Dom ist eine sehr große Kirche.)
Die Kinder haben dicke Jacken an.
Ihre Nasen sind rot vor Kälte.
👧 Die drei Freunde
Das erste Kind heißt Lina.
Lina kann nicht sehen.
Aber sie hört sehr gut.
Und sie kann mit ihren Händen fühlen.
Das zweite Kind heißt Jonas.
Jonas kann nur wenig hören.
Aber er versteht vieles mit seinem Herzen.
Das dritte Kind heißt Mira.
Mira braucht manchmal etwas länger, um Dinge zu verstehen.
Aber sie lacht viel.
Ihr Lachen macht alle froh.
Die drei Kinder sind gute Freunde.
🌟 Die Idee
Die Kinder haben in der Schule über Weihnachten gesprochen.
Sie haben über das Jesuskind gesprochen.
(Das Jesuskind ist das Baby, das an Weihnachten geboren wurde.)
Es bringt Frieden und Liebe in die Welt.
Die Kinder sagen:
„Wir wollen das Jesuskind suchen!“
🚶 Sie machen sich auf den Weg
Mira sagt:
„Ich glaube, das Jesuskind ist hier in Billerbeck.“
Jonas sagt:
„Vielleicht ist es im Dom.“
Lina sagt:
„Oder auf der Langen Straße.
Da sind viele Menschen.“
Die Kinder gehen los.
👞 Der Mann mit dem Handy
Vor dem Dom steht ein Mann.
Er trägt einen schwarzen Mantel und glänzende Schuhe.
Er spricht laut in sein Handy.
Mira fragt leise:
„Entschuldigung, haben Sie das Jesuskind gesehen?“
Der Mann sagt:
„Nein, Kinder! Ich habe keine Zeit. Ich muss arbeiten!“
Dann läuft er schnell weg.
Lina hört seine Schritte.
Sie sagt:
„Er klang gestresst.“
Jonas sagt:
„Vielleicht hat er das Jesuskind gar nicht gehört.“
Mira sagt:
„Dann suchen wir weiter.“
🛍️ Die Frau mit den Tüten
Die Kinder gehen die Lange Straße hinunter.
Überall leuchten Lichter in den Schaufenstern.
Eine Frau mit einem glitzernden Schal kommt ihnen entgegen.
Sie trägt viele Einkaufstüten.
Die Frau sagt:
„Frohe Weihnachten! Seid ihr noch unterwegs?“
Lina sagt:
„Ja. Wir suchen das Jesuskind.“
Die Frau lächelt:
„Das gibt es im Laden!
Da gibt es viele Krippen.
Mit kleinen Jesuskindern aus Holz oder Porzellan.“
Jonas versteht nur wenig.
Mira zeigt mit den Händen: Nicht das echte!
Lina sagt ruhig:
„Wir suchen das richtige Jesuskind.“
Die Frau lächelt verlegen.
Dann geht sie weiter.
Mira sagt:
„Ich glaube, sie meint, man kann das Jesuskind kaufen.“
Lina sagt:
„Aber Liebe kann man nicht kaufen.“
Jonas nickt.
🎵 Der alte Musiker
Die Kinder kommen zur Johanniskirche.
Dort steht ein alter Mann mit grauem Bart.
Er spielt Geige.
Die Musik klingt warm und ein bisschen traurig.
Lina sagt:
„Das klingt wunderschön.“
Jonas fragt:
„Sind Sie das Jesuskind?“
Der Mann lacht freundlich.
Er sagt:
„Nein, ich bin nur ein Musiker.
Aber vielleicht hilft meine Musik den Menschen,
das Jesuskind in ihrem Herzen zu finden.“
Die Kinder sagen danke.
Dann gehen sie weiter.
🕯️ Das Licht
Am Ende der Straße sehen sie ein schwaches Licht.
Mira zieht Jonas und Lina an der Hand dorthin.
In einem Türeingang sitzt eine Frau.
Sie hat zwei Kinder bei sich.
Ein kleiner Junge schläft in ihrem Arm.
Neben ihr steht ein Pappbecher mit ein paar Münzen.
Die Frau sagt leise:
„Wir haben kein Zuhause.
Aber hier ist es wenigstens trocken.“
Lina hört den Atem des Jungen.
„Er schläft wie ein Engel“, sagt sie.
Jonas nimmt vorsichtig seine Hand.
Die Hand ist kalt, aber auch warm.
So wie das Gefühl, wenn man etwas Gutes tut.
Mira lächelt:
„Das ist das Jesuskind“, sagt sie.
Die Frau schaut überrascht.
Dann lächelt sie.
„Ihr seid liebe Kinder“, sagt sie leise.
„Vielleicht seid ihr meine Weihnachtsengel.“
🍪 Ein warmes Herz
Die drei Freunde setzen sich dazu.
Sie teilen ihre selbst gebackenen Kekse.
Sie singen ein leises Lied.
Der Schnee fällt sanft.
Das Licht der Laterne leuchtet golden über ihnen.
Lina sagt:
„Jetzt weiß ich, wo das Jesuskind ist.
Es ist überall, wo Menschen sich lieben.“
Jonas formt mit den Händen:
„In jedem Herzen.“
Mira sagt:
„Auch hier – mitten in Billerbeck.“
Dann wird es ganz still.
Aber die Stille ist warm.
💖 Ende
Diese Geschichte zeigt:
Das Jesuskind ist da,
wo Menschen gut zueinander sind.
Und wo Liebe im Herzen ist.
Autor: anonym
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