Kommunale Wärmeplanung
Kommunale Wärmeplanung in der Stadt Billerbeck
Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu heizen und hat dies gesetzlich im Wärmeplanungsgesetz (WPG) verankert. Ein wichtiges Instrument dabei ist die kommunale Wärmeplanung. Diese ist ein geordnetes Konzept, das die Bedarfe und Möglichkeiten einer zukünftigen Wärmeversorgung aufzeigt und darstellt. Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen sollen so eine Orientierung bekommen, wie sie in Zukunft am besten heizen können. Das erleichtert die Entscheidung für eine geeignete Wärmeversorgung.
Die Stadt Billerbeck hat nach Ausschreibung das Unternehmen Hansa Luftbild Mobile Mapping GmbH und ihr Nachunternehmen EWR Climate Connection GmbH beauftragt, mit der Verwaltung bis April 2026 einen kommunalen Wärmeplan zu erarbeiten.
Doch wie sieht ein kommunaler Wärmeplan aus und wie wird er aufgebaut? Die vier Hauptelemente des kommunalen Wärmeplans sind:
- Bestandsanalyse
Im ersten Schritt der kommunalen Wärmeplanung wird eine Bestandsanalyse durchgeführt. Dafür werden die aktuellen Wärmebedarfe aus Informationen über die vorhandenen Gebäudetypen und Baualtersklassen erhoben. Zusätzlich werden die Wärmeverbrauchsdaten erhoben sowie die Wärmequellen der Wohn- und Nichtwohngebäude gebäudegenau erfasst und die Treibhausgasemissionen errechnet.
Die Ergebnisse werden zusammengefasst, geclustert um den Datenschutz zu gewährleisten und dann kartografisch dargestellt.
- Potenzialanalyse
Im zweiten Schritt, der Potenzialanalyse, werden die Energieeinsparpotenziale ermittelt. Dies gilt für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme in den Sektoren Haushalte, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen, Industrie und öffentliche Liegenschaften. Außerdem werden die lokal verfügbaren Potenziale für erneuerbare Energien und Abwärmepotenziale erfasst.
- Entwicklung des Zielszenarios
Der dritte Schritt der kommunalen Wärmeplanung umfasst die Entwicklung eines Szenarios zur klimaneutralen Deckung des zukünftigen Wärmebedarfs in verschiedenen Stadtbezirken. Dies beinhaltet eine räumlich aufgelöste Beschreibung der möglichen zukünftigen Versorgungsstruktur im Jahr 2045 mit Zwischenzielen für die Jahre 2030, 2035 und 2040. Hierfür werden Eignungsgebiete für Wärmenetze ermittelt, die z.B. mit Abwärme aus industriellen Prozessen versorgt werden könnten oder Gebiete mit Einzelversorgungen (z.B. Wärmepumpen).
- Wärmewende-Strategie
Im vierten Schritt wird beschrieben, wie der kommunale Wärmeplan umgesetzt werden kann. Dazu gehören Maßnahmen, Umsetzungsprioritäten und ein Zeitplan für die Jahre bis zur vollständigen Umsetzung des Wärmeplans nach gesetzlichen Vorgaben in 2045. Wo Maßnahmen umgesetzt werden sollen, müssen nach Abschluss der Wäremeplanung Machbarkeitsstudien und Kostenewrmittlugnen folgen.
Zusammengefasst: der Prozess der kommunalen Wärmeplanung führt Potenziale und Bedarfe systematisch zusammenführt.
Der kommunale Wärmeplan somit kann auch als Routenplaner für die kommunalen Gremien verstanden werden, der Handlungsmöglichkeiten für die weitere Stadt- und Energieplanung aufzeigt.
Kontakt:
Tobias Mader
Telefon 02543 /73-46
E-Mail mader@billerbeck.de
Julia Neumann
Telefon 02543 / 73-38
E-Mail neumann@billerbeck.de